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Kalotypie-Verfahren

Das Kalotypie-Verfahren ist ein fotografisches Verfahren, das 1841 von William Henry Fox Talbot entwickelt wurde. Es war das erste Verfahren, das es ermöglichte, mehrere Kopien von einem fotografischen Negativ herzustellen und gilt als eine der wichtigsten Entwicklungen in der Geschichte der Fotografie.

Das Kalotypie-Verfahren basierte auf der Verwendung von Silberjodid, das auf Papier aufgetragen wurde und eine lichtempfindliche Schicht bildete. Talbot belichtete das Silberjodid-Papier mit Hilfe einer Camera obscura und einem Negativ. Nach der Belichtung wurde das Papier mit einer Entwicklerlösung behandelt, um das sichtbare Bild zu erzeugen.





Im Gegensatz zur Daguerreotypie, die nur ein einziges Originalbild erzeugte, konnte man beim Kalotypie-Verfahren von einem Negativ mehrere positive Abzüge erstellen. Hierzu wurde das belichtete und entwickelte Papier auf ein anderes Blatt Papier aufgelegt und zusammen belichtet. Anschließend wurde das zweite Papier entwickelt, um eine positive Kopie des Originals zu erhalten.

Das Kalotypie-Verfahren war im Vergleich zur Daguerreotypie einfacher und kostengünstiger. Es erlaubte es, mehrere Abzüge von einem Negativ zu erstellen, was den Prozess der Fotografie zugänglicher und demokratischer machte. Zudem erlaubte es das Verfahren, Bewegungen und Aktivitäten einzufangen, was bei der statischen Daguerreotypie nicht möglich war.

Das Kalotypie-Verfahren hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Fotografie und wurde später durch das verbesserte Kollodium-Nassplattenverfahren abgelöst, welches noch höhere Qualität und kürzere Belichtungszeiten ermöglichte.

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