Erich Salomon
Erich Franz Emil Salomon war ein deutscher Fotojournalist, der in den 1920er und 1930er Jahren aktiv war und als Begründer der modernen politischen Fotoreportage gilt. Salomon nutzte als einer der ersten die damals neue Kleinbildkamera-Technologie und revolutionierte damit die Art und Weise, wie Fotografen politische Ereignisse und Persönlichkeiten dokumentieren konnten.
Erich Salomon wurde am 28. April 1886 in Berlin geboren und studierte Jura, bevor er sich der Fotografie zuwandte. Er arbeitete zunächst als Rechtsanwalt und nahm seine Kamera nur als Hobby auf Reisen mit. Später wurde die Fotografie zu seiner Leidenschaft und er begann, politische Persönlichkeiten in ihrer natürlichen Umgebung und bei der Arbeit zu fotografieren.
Salomon wurde bekannt für seine Art der Fotoreportage, die er „candid photography“ nannte, bei der er politische Führer und Persönlichkeiten in Momenten der Unachtsamkeit oder Intimität ablichtete. Diese Art der Fotografie war zu der Zeit neu und revolutionär, da Fotografen normalerweise dazu angehalten wurden, formelle Porträts zu machen.
Salomon arbeitete für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen, darunter das Berliner Tageblatt und die Berliner Illustrirte Zeitung. Seine Bilder wurden in ganz Europa und den USA veröffentlicht und machten ihn zu einem der bekanntesten Fotojournalisten seiner Zeit.
Nach der Machtergreifung der Nazis wurde Salomon aufgrund seiner jüdischen Herkunft verfolgt und musste aus Deutschland fliehen. Er arbeitete später in Frankreich und England, bevor er schließlich in die Niederlande ging, wo er 1944 von den Nazis verhaftet und in das KZ Auschwitz gebracht wurde, wo er ermordet wurde.
Salomons Fotografien sind bis heute für ihre Qualität und ihren Einfluss auf die moderne politische Fotoreportage bekannt. Seine Arbeit wurde in zahlreichen Ausstellungen und Büchern präsentiert, darunter „Berlin – Ein Portrait in Bildern“ (1928), „Candid Camera“ (1931) und „Erich Salomon: Photographien“ (2005).