Fotografie-Tipps für absolute Anfänger
Du hast dich also entschieden in die Fotografie einzusteigen, du hast dir entweder gerade eine neue Kamera angeschafft oder stehst kurz davor. Wo fängst du an? Hier sind einige Tipps für absolute Anfänger, um dir den Einstieg zu erleichtern:
Kauf der Ausrüstung
Deine Ausrüstung macht dich nicht zu einem guten Fotografen. Wenn du gerade erst anfängst, ist eine Spitzenkamera wahrscheinlich nicht nur eine Geldverschwendung für dich, sondern macht deinen Lernprozess auch etwas schwieriger. Ein bisschen wie der Kauf eines Rennwagens, um das Fahren zu lernen.
Wenn du dir eine Ausrüstung kaufen willst, musst du erst einmal recherchieren. Es ist wirklich hilfreich, einen Blick in einige Fotoforen zu werfen, um Tipps für Einsteigerkameras zu finden. Sobald du etwas gefunden hast, das sich praktikabel anhört und zu deinem Budget passt, lies Bewertungen und schaue wieder in Foren wie Flickr, wo es eine Chat-Gruppe für fast jede Marke oder jedes Kameramodell gibt, sie sind oft ehrlicher zu allen Fragen.
Das gleiche gilt für andere Geräte wie die Beleuchtung. Du musst dich nicht mit professionellen Softboxen ausstatten, um Porträts mit Studiobeleuchtung auszuprobieren, du kannst günstige Einsteiger-Setups bei Amazon oder Ebay finden.
Viele Fotos machen
Wie bei jeder Fertigkeit gilt auch hier: Je mehr man sie benutzt, desto besser wird man. Wenn du mit deiner Fotografie vorankommst und auf die frühen Anfängeraufnahmen zurückblickst, die du für fabelhaft gehalten hast, wirst du sehen, dass Cartier-Bresson Recht hatte.
Lies das Handbuch
Kamerahandbücher sind bestenfalls das Langweiligste, was du je in deinem Leben gelesen hast, mit der Ausnahme der neuen Datenschutzgrundverordnung.
Es ist eine gute Sache, sowohl am Anfang, als auch zur Auffrischung der Kenntnisse, wie dieses wunderbare Instrument, deine Kamera, funktioniert. Selbst wenn du dich nicht an alles erinnerst, ist das egal, du wirst lernen oder an etwas Hilfreiches erinnert werden.
Dennoch ist es so schwer, diese Anleitung zu lesen! Deshalb ist es am besten, sie irgendwo zu platzieren, wo man sie in kleinen Raten durchgehen kann, wo man sich eine Zeit lang aufhält, wie z.B.: im Badezimmer, im Auto, oder bei der Arbeit in der Mittagspause. Solange du das ganze einfach nur gut durchgehst.
Workshops und Kurse
Du hast also den Fotografie-Virus. Du denkst vielleicht: „Uuuuh! Ich melde mich für einen Haufen Kurse an, Workshops, kaufe Online-Kurse.“ Es mag wie eine gute Idee erscheinen, und obwohl sie fantastisch sein können, empfehle ich nicht, mit deinem Enthusiasmus durchzudrehen und sich für Kurse und Workshops anzumelden, sobald du die Begeisterung für die Fotografie bekommst.
Es gibt mehr Informationen, Tipps und Tutorials auf dieser und anderen Seiten, als du jemals brauchen wirst, um den Einstieg und mehr zu schaffen. Wenn du erst einmal den Dreh raus hast, wirst du eine bessere Vorstellung davon haben, welche Art von Kursen und Workshops für dich geeignet sind. Ich sage also nicht, dass du keinen Kurs belegen sollst, aber warte einfach, bis du weißt, was deinen Bedürfnissen entspricht.
Mit anderen Fotografen verbinden
Dies ist von unschätzbarem Wert, egal ob du dich bei einer Online-Gruppe mit deiner Kameramarke anmeldest oder einem lokalen Kameraclub beitrittst, deine Fotografie wird schneller vorankommen und mit Hilfe von Kamerakollegen mehr Spaß machen.
Fotoclubs haben oft monatliche Wettbewerbe zum Üben und organisieren manchmal Fototouren, Ausstellungen und andere Aktivitäten. Das Gespräch mit erfahrenen Fotografen oder auch mit anderen Anfängern kann nicht nur inspirieren, sondern auch motivieren.
Melde dich bei einigen seriösen Foto-Newslettern und Facebook-Seiten an, oder spreche sogar Fotografen an, die du bewunderst, um Fragen zu stellen. Die meisten professionellen Fotografen haben nichts dagegen, ein paar Fragen zu beantworten, solange du respektvoll und höflich bist und nicht zu viel von ihrer Zeit verlangst.
Alles ausprobieren
Vielleicht hast du die Fotografie mit einem bestimmten Stil oder Thema im Kopf aufgenommen, aber es kann hilfreich sein, alle Stile auszuprobieren. Man weiß nie, wofür man vielleicht ein Talent hat oder was man dabei lernt.
Feedback erhalten
Deine Freunde und Familie mögen dich lieben, aber sie werden dich über deine Fotografie anlügen. Wenn du nicht einen sehr ehrlichen Freund oder ein Familienmitglied hast, der sich tatsächlich ein wenig mit Fotografie auskennt, ist es oft vorteilhafter, Feedback von Fremden zu bekommen.
Wenn du dich auf einer Foto-Seite anmeldest, auf der andere deine Arbeit kommentieren können, bekommst du meist ehrliches Feedback, manchmal sogar brutal. Wenn du nicht zu sensibel bist, kann dich das weiter bringen. Aber Vorsicht, nicht jede Kritik ist objektiv und du mußt auch nicht alles annehmen. Ziehe für dich nur das heraus, womit du dich verbesserst.
Ziel, die Automatik nicht benutzen
Wenn du wirklich ein guter Fotograf sein willst, ist das unerlässlich. Aber keine Eile! Genieße einfach das Fotografieren im Auto-Modus und experimentiere mit den Einstellungen. Manuelle Einstellungen sind nicht annähernd so schwierig, wie manche Anfänger denken. Es kann ein bisschen wie das Fahren lernen sein. Am Anfang kann es schwierig sein, Gänge, Blinker und Lenkung zu beherrschen, während man versucht, nicht von der Straße abzukommen. Aber mit ein wenig Geduld und Übung wird es zur zweiten Natur.
Die digitale Dunkelkammer
Wenn du dich wirklich für digitale Fotografie interessierst, brauchst du eine Art Bearbeitungsprogramm. In den Tagen der Filmfotografie brauchte man eine Dunkelkammer und den Einsatz von Chemikalien. Aber heutzutage kann man dank moderner Technik fast überall seine Bilder bearbeiten.
Es gibt kostenlose und einfache Programme, die zwar ihre Grenzen haben, aber gut für Anfänger sind. Dann gibt es die großen Programme wie Photoshop und Lightroom, die für Anfänger abschreckend sein können, aber es lohnt sich, auch nur die Grundlagen dieser Programme zu lernen, wenn du vorhast, irgendwann ernsthaft mit deiner Fotografie zu beginnen. Wie bei den Auto-Einstellungen ist es nicht so schwierig, wie es auf den ersten Blick scheint, und das Internet strotzt nur so vor kostenlosen Tutorials zu so ziemlich jedem Programm, das du wählst. Als ein gutes Programm für Hobby-Fotografen empfehle ich immer Zoner Photo Studio.
Hab Spaß!
Das ist der beste und wichtigste Teil der Fotografie, der Genuss. Lass dich nicht durch erfolglose Versuche oder durch den Vergleich mit Profis entmutigen. Auch die besten Fotografen der Welt waren irgendwann einmal Anfänger. Fotografiere einfach weiter, lerne weiter, fordere dich immer wieder heraus und vor allem genieße weiterhin den Spaß, den du mit der Fotografie haben kannst.