Canon FTb QL – Mechanisch, aber mit Belichtungsmesser
Ich habe meine Canon FTb QL vor zwei Jahren aus Langeweile bei eBay bestellt und hatte, nachdem ich sie aufbereitete, ein schönes Stück Kamerageschichte in der Hand. Ich denke, es wäre angemessen, endlich einen kleinen Bericht über die Kamera zu schreiben.
Diese Kamera kam 1973 als Nachfolger der Canon FTb auf den Markt und hat einen guten Ruf als solide, zuverlässige Spiegelreflexkamera mit einer großen Auswahl an kompatiblen Objektiven und vernünftigen Einstellknöpfen, die sie ideal für Anfänger der Filmfotografie machen. Die Bedienung des Verschlusses ist relativ vibrationsfrei, und ich würde noch hinzufügen, dass der Klang des Verschlusses sehr angenehm ist. Ich liebe den Klang der Verschlüsse bestimmter Kameras, und dieser ist ein ganz besonderer.
Als ich meine Canon FTb QL erhielt, war sie von außen und innen stark verdreckt. Eine Grundreinigung war somit erforderlich. Nachdem ich das Gehäuse vom gröbsten Schmutz befreit hatte, öffnete ich den Body und machte mich an Sucher und Prisma. Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch nicht viel Ahnung zu diesen Arbeiten. Videos auf YouTube zu ähnlichen Modellen halfen mir aber gut weiter. Zum Abschluß reinigte ich den Spiegelkasten und spendierte der Kamera noch einen selbstgefertigten neuen Spiegeldämpfer.
QL ist die Bezeichnung für das „Quick Load“ -System von Canon. Ein gefedertes Edelstahl-Klappgerät in der hinteren Tür ermöglchte das Laden von Film, ohne ihn vorher umständlich in eine Spule zu stecken.
Wie auf den Bildern zu sehen ist, besitzt meine Kamera ein Canon FL-Objektiv, 50mm, f1,4. Die Kamera ist jedoch schon mit dem FD-Bajonett ausgestattet, dieses war aber mit den Objektiven der FL-Serie kompatibel. FL-Objektive blieben auch später noch einige Zeit im Programm.
Die Kamera ist erst einmal rein mechanisch und hat ein robustes Metallgehäuse. Es wird also zum Fotografieren keine Stromquelle benötigt. Möchte man aber den integrierten Belichtungsmesser verwenden, muß ein Ersatz für die damals verwendete Quecksilber-Batterie besorgt werden. Problem ist hier der Wert von 1,35 V, der durchgängig abgegeben werden muß, um eine konstante Belichtungsmessung sicher zu stellen. Im Internet ist hierzu eine “WeinCell Ersatzbatterie für PX625” erhältlich. Als günstige Variante ist ein Adapter erhältlich, mit dem dann normale Lithium Knopfzellen PX 625A benutzt werden können. Hier ist aber zu beachten, das die verwendete Batterie 1.5 V abgibt und somit den Belichtungswert nicht optimal anzeigt. Auch muß die Batterie wirklich voll sein. Es wird in Foren von einer halben Blende zu wenig gesprochen. Bei Film, kann das aber fast ignoriert werden.