Fotografie-Blog

Der eigene Stil in der Fotografie – oder: „Mach dein Ding, aber mit Charme!“

„Ich sehe schon am Vorschaubild, dass das Foto von dir ist. Du hast deinen eigenen Stil.“
Als ich diesen Satz zum ersten Mal hörte, dachte ich: Na klar, und ich bin der neue Ansel Adams. Ehrlich gesagt, hielt ich das für eine charmante Schmeichelei. Von einem „eigenen Stil“ zu reden – das hätte ich mich niemals getraut. Ich meine, wer bin ich denn? Der Picasso der Tierfotografie?

Doch dann, einige Zeit später, saß ich bei einem Treffen mit meinen Fotofreunden – wie immer bei Kaffee, Keksen und Fachsimpeln. Da fiel plötzlich der Satz: „Das ist doch der pubanze Schnitt!“
Pubanze Schnitt? Moment mal! Ist das jetzt eine Hommage oder ein Insiderwitz, den ich nicht verstanden habe? Da wurde ich neugierig. Sollte da wirklich etwas dran sein?

Detektivarbeit im Fotoarchiv

Also stürzte ich mich in mein Fotoarchiv wie ein Ermittler auf der Suche nach Hinweisen. Und tatsächlich: Es gab da eine Entwicklung. Während ich anfangs jedes Tier von Schnurrhaar bis Schwanzspitze auf das Bild zu quetschen versuchte, veränderte sich mein Ansatz. Irgendwann wurden es Portraits – wie ein professionelles Bewerbungsfoto für den nächsten Zoo-Katalog. Und schließlich landete ich bei Detailaufnahmen. Ein Makro vom Schnabelrand oder der Struktur eines Flügels.

Das Lustige daran? Das war keine bewusste Entscheidung. Ich saß nie da und dachte: „So, jetzt entwickle ich mal meinen eigenen Stil!“ Es ergab sich einfach aus meinem Wunsch, bessere Fotos zu machen. Oder, wie man so schön sagt: Es passierte „natürlich-organisch“.

Neugierig inspizierte ich nun auch die Werke meiner Fotofreunde. Bei einigen konnte ich die gleiche Entwicklung beobachten. Anfangs war alles dabei: Landschaft, Makro, Street – ein bunter Themenmix. Aber mit der Zeit kristallisierte sich bei jedem etwas heraus. Der eine hatte plötzlich eine Schwäche für Schwarzweiß, der nächste für Vintage-Look, und wieder ein anderer konnte Blumen so fotografieren, dass selbst Monet neidisch geworden wäre.

Sie hatten ihren Stil gefunden. Aber was ist das eigentlich – ein „eigener Stil“?

Stil: Must-have oder nice-to-have?

Ist ein eigener Stil ein Qualitätsmerkmal? Ganz ehrlich: Nein, nicht unbedingt. Es geht vielmehr darum, was dir persönlich Spaß macht und was dir gefällt. Deine Vorlieben bei der Motivwahl, der Bearbeitung und der Präsentation – all das formt deinen Stil. Ob der gefällt, ist erstmal zweitrangig. Hauptsache, du stehst dazu.

Also, wenn jemand zu dir sagt: „Das sieht aus wie von dir!“ – nimm es als Kompliment. Aber denk nicht, dass du jetzt auf alle Ewigkeit im Stil-Korsett stecken musst. Veränderung ist gut, und der „pubanze Schnitt“ ist schließlich auch nichts anderes als eine kleine Station auf meiner Fotoreise.

Bleib du selbst – und hab Spaß!

In diesem Sinne: Mach dein Ding, probier aus, entwickle dich weiter. Und wenn irgendwann jemand sagt: „Das ist doch der „dein Name-Schnitt!“, dann freu dich. Denn eines ist sicher: Dein Stil ist so einzigartig wie du. 😊

Kommentare

  • Günni

    Ein eigener Stil in der Fotografie ist nicht nur Ausdruck deiner Kreativität, sondern auch ein Markenzeichen, das dich von anderen abhebt. Genau das habe ich in diesem Beitrag gefunden – inspirierende Gedanken darüber, wie sich der eigene Stil entwickelt und warum er so viel mehr ist als nur Technik.

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