Der Crop-Faktor kurz erklärt
Der Crop-Faktor oder auch Zuschneidefaktor ist ein Begriff, der den Unterschied zwischen der Sensorgröße deiner Kamera und einem herkömmlichen 35mm-Film beschreibt. Er wird hauptsächlich als Methode zum Vergleich von Objektivbrennweiten verwendet, wenn sie an verschiedenen Kameras angebracht sind, was wichtiger ist, als es klingt. Obwohl der Crop-Faktor kompliziert erscheint, ist er nicht so schwer, wie du vielleicht denkst, und er ist ein wichtiger und nützlicher Wert, den du verstehen solltest. So kannst du bei der Auswahl des zu verwendenden Objektivs oder beim Kauf fundiertere Entscheidungen treffen.
Wenn du ein Objektiv an deine Kamera montierst, projiziert es ein kreisförmiges Bild auf die Rückseite der Kamera. Für ein bestimmtes Objektiv ist dieses Bild immer das gleiche, unabhängig davon, auf welcher Kamera es montiert ist. Wenn das Bild auf den Film oder Sensor trifft, wird ein rechteckiger Bereich aufgezeichnet.
In den Tagen vor der digitalen Fotografie verwendeten alle Spiegelreflexkameras 35mm-Film. Dies bedeutete, dass sie alle den gleichen Teil des projizierten Bildes aufgenommen haben, was zu demselben Foto für ein bestimmtes Objektiv führte.
Digitalkameras haben die Dinge etwas kompliziert. Der Film wurde durch Sensoren ersetzt, die in der Regel kleiner als 35mm-Film sind. Da sie körperlich kleiner sind, erfassen sie einen kleineren Bereich des projizierten Bildes, was zu einem Foto führt, das einen kleineren Blickwinkel abdeckt.
Dieser engere Blickwinkel lässt das Foto „vergrößert“ erscheinen, was ein Problem darstellt – wenn das gleiche Objektiv auf verschiedenen Kameras unterschiedliche Bilder erzeugen kann. Wie kann man Objektive sinnvoll vergleichen oder vorhersagen, welches Sichtfeld sie bei verschiedenen Kameras abdecken werden? Um dieses Problem zu lösen, nutzt du den Crop-Faktor.
Der Crop-Faktor beschreibt die Größendifferenz zwischen einem 35mm-Filmrahmen und dem Sensor deiner Kamera. Wenn deine Kamera beispielsweise einen Zuschneidefaktor von 2 hat, bedeutet dies, dass ein 35mm-Filmrahmen doppelt so groß ist wie der Sensor deiner Kamera.
Moderne Digitalkameras sind mit Sensoren unterschiedlicher Größe ausgestattet. Die besten digitalen Spiegelreflexkameras verfügen über Sensoren, die die gleiche Größe wie 35mm-Film haben, so dass sie einen Crop-Faktor von 1 haben (dies wird als „Full-Frame“ bezeichnet). Am anderen Ende der Skala haben digitale Kompaktkameras sehr kleine Sensoren und hohe Crop-Faktoren von 5 von 6, je höher der Crop-Faktor, desto deutlicher wird der „Zoom-Effekt“ bei einer bestimmten Brennweite. Kameras mit APS-C-Sensor gibt es Beispielsweise mit einem Faktor von 1,6 das Bedeutet, ein 50 mm Objektiv verhält sich wie ein 80 mm Objektiv.
Du kannst den Crop-Faktor deiner Kamera berechnen, indem du die Diagonalenlänge eines 35mm-Bildes durch die Diagonalenlänge des Sensors deiner Kamera teilst. Die Zahlen können ein wenig verworren sein, aber zum Glück listen die Kamerahersteller den Crop-Faktor in der Bedienungsanleitung auf, um dir Zeit und Mühe zu sparen.
Hoffentlich hast du jetzt eine klarere Vorstellung davon, was der Crop-Faktor bedeutet und wie er bei der Auswahl des richtigen Objektivs für deine Kamera hilft.