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Edward Steichen – Ein Fotograf, der die Geschichte der Fotografie geprägt hat

Steichen war einer der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts und hat die Geschichte der Fotografie maßgeblich geprägt. In diesem Beitrag werden wir uns Steichens frühes Leben, seine Arbeit als Fotograf in Europa und den USA, sowie seine Beiträge zur Fotografiegeschichte ansehen.

Steichens frühes Leben

Edward Steichen wurde am 27. März 1879 in Bivange, Luxemburg, geboren. Im Alter von zwei Jahren zog seine Familie in die USA, wo er in Wisconsin aufwuchs. Bereits in jungen Jahren zeigte Steichen ein großes Interesse an Kunst und Fotografie. Im Alter von 16 Jahren kaufte er seine erste Kamera und begann, seine Umgebung zu fotografieren.

Als junger Mann zog Steichen nach Europa und arbeitete zunächst als Maler. Seine Erfahrungen als Maler sollten später sein fotografisches Werk beeinflussen. In Paris entdeckte er die Arbeit von Auguste Rodin, einem Bildhauer, der einen großen Einfluss auf ihn hatte.





Steichen als Fotograf in Europa

Nachdem Steichen seine Leidenschaft für die Fotografie entdeckt hatte, arbeitete er in den frühen 1900er Jahren als Modefotograf für das Magazin „Art et Décoration“ in Paris. Er fotografierte auch für das Magazin „Vogue“, das zu dieser Zeit ein neues Publikum ansprach: die moderne Frau.

Rodin–Le Penseur – Foto: Edward J. Steichen

Steichen entwickelte während seiner Zeit in Europa eine Vorliebe für Porträts und schuf einige seiner bekanntesten Arbeiten, darunter „Le Penseur“ (1903-1906), ein Porträt von Auguste Rodin, und „In Memoriam“ (1906), ein Porträt von seiner Schwester.

In Memoriam 1906 – Foto: Edward J. Steichen

Steichen war auch ein großer Unterstützer der Kunstfotografie und half, sie als Kunstform zu etablieren. Er organisierte die erste Kunstfotografieausstellung im Jahr 1902 in New York und kuratierte später zahlreiche weitere Ausstellungen in verschiedenen Teilen der Welt. Steichen war davon überzeugt, dass Fotografie eine Form der Kunst war und dass sie auf dieselbe Weise anerkannt werden sollte wie Malerei und Skulptur.

Isadora Duncan im Parthenon, Athen – Foto: Edward J. Steichen

Steichen als Fotograf in den USA

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Steichen beauftragt, als Kriegsfotograf für die US Army Air Forces zu arbeiten. Seine Aufgabe bestand darin, Luftbilder zu machen, die bei der Planung von militärischen Operationen helfen sollten. Steichen war auch verantwortlich für die Dokumentation des Krieges und der Befreiung von Konzentrationslagern. Eine seiner bekanntesten Fotografien aus dieser Zeit ist „Nach dem Abschuss von 17 japanischen Flugzeugen“ (1943), die die Überreste von 17 japanischen Flugzeugen auf einem Flugplatz zeigt.

Piloten freuen sich über ihren Sieg beim Angriff auf die Marshallinseln und grinsen über das Heck einer F6F Hellcat an Bord der USS LEXINGTON, nachdem sie 17 von 20 japanischen Flugzeugen auf dem Weg nach Tarawa abgeschossen haben. November 1943. Foto: Edward J. Steichen

Steichen wurde auch als Porträtfotograf bekannt und fotografierte einige der berühmtesten Persönlichkeiten seiner Zeit, darunter Charlie Chaplin, Greta Garbo und Winston Churchill. Er arbeitete auch weiterhin als Modefotograf und schuf einige der schönsten Modeaufnahmen der 1920er und 1930er Jahre.

In den 1960er Jahren kehrte Steichen nach Europa zurück und begann, sich mit der Farbfotografie zu beschäftigen. Er fotografierte Natur- und Landschaftsbilder sowie Porträts von Freunden und Familie. Obwohl Steichen im Laufe seiner Karriere viele Auszeichnungen erhielt, darunter die Goldmedaille des Royal Photographic Society, blieb er immer bescheiden und engagiert in seiner Arbeit.

Steichens Beiträge zur Fotografiegeschichte

Edward Steichen, New York, 1954 – Foto: Miki Jun

Edward Steichen war nicht nur ein großer Fotograf, sondern auch ein bedeutender Beitragender zur Fotografiegeschichte. In den 1920er Jahren organisierte er die Ausstellung „The Family of Man“, die als eine der bedeutendsten Fotografieausstellungen aller Zeiten gilt. Die Ausstellung präsentierte Fotografien aus der ganzen Welt und betonte die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Menschen

Insgesamt hatte Edward Steichen einen enormen Einfluss auf die Fotografiegeschichte und die Entwicklung der Fotografie als Kunstform. Sein künstlerisches und technisches Können sowie sein soziales und politisches Engagement haben ihn zu einem der bedeutendsten Fotografen seiner Zeit gemacht. Seine Fotografien sind auch heute noch von großer Bedeutung und werden in Museen und Galerien auf der ganzen Welt ausgestellt.

Das Beitragsbild zeigt Frank EugeneAlfred StieglitzHeinrich Kühn und Edward Steichen beim betrachten eines Werkes von Frank Eugene, am 1. Januar 1907

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