Tipps zur Zoo-Fotografie: Wie man tolle Bilder von Tieren bekommt

Tiere sind großartige Motive, aber sie sind nicht immer leicht zu fotografieren, selbst in Gefangenschaft. Dennoch sind Zoos und Wildparks gute Orte, um deine Fähigkeiten in der Tierfotografie zu verbessern. Sie ermöglichen es dir, näher an die Tiere heranzukommen als in der Wildnis. Hier einige grundlegende Tipps für bessere Fotos im Zoo:

Längere Brennweite

Als erstes benötigst du ein Teleobjektiv. Ein 70-300mm-Zoom wäre ideal, insbesondere bei einer APS-C-Kamera, da sie je nach Hersteller eine maximale Brennweite von etwa 470mm bietet. Dies sollte auch für größere Gehege, in denen die Tiere weiter entfernt sind, ausreichend sein.

Längere Brennweiten erfordern ein wenig Übung, weshalb Umgebungen wie Zoos ideal sind. Sie erhöhen das Risiko von Verwacklungen. Als Kurzanleitung verwende die Kehrwertregel, bei der du die effektive Brennweite in ‚1‘ teilst, um die minimale „sichere“ Verschlusszeit zu erhalten.

Wenn du zum Beispiel mit einer effektiven Brennweite von 250 mm fotografierst, sollte deine maximale Verschlusszeit 1/250 Sekunden betragen. Die Objektiv-Stabilisierung bei vielen Kameraobjektiven (und bei vielen spiegellosen Gehäusen) hilft zwar, Verwacklungen zu vermeiden, kann aber nicht verhindern, dass sich das Motiv bewegt. Trotzdem benötigst du kürzere Verschlusszeiten, um bewegte Tiere einzufangen.

Ich empfehlen auch die Aufnahme von RAW-Dateien anstelle von JPG-Dateien. Dieses übrigens nicht nur bei der Tierfotografie. Du wirst nicht immer Zeit haben, während der Aufnahme über die perfekten Einstellungen nachzudenken, und RAWs geben dir mehr Flexibilität bei der späteren Bearbeitung der Einstellungen.

Blendenpriorität verwenden

Man könnte meinen, dass der naheliegende Weg, eine hohe Verschlusszeit einzustellen, die Verwendung des Verschlussprioritätsmodus wäre. Tatsächlich ist die Blendenpriorität besser. Wenn du die größte Blendenöffnung (z.B. f/4,0 bei der von dir verwendeten 300mm-Optik) einstellst, erhältst du automatisch die kürzeste Verschlusszeit, die für die jeweiligen Bedingungen verfügbar ist.

ISO erhöhen

Bei relativ statischen Motiven ist eine Verschlusszeit von 1/250 s ein praktikables Minimum, aber 1/500 s oder 1/1000 s ist besser, besonders wenn sich das Tier bewegt. Um diese Verschlusszeiten zu erreichen, empfiehlt es sich, die ISO-Werte zu erhöhen. An relativ hellen Tagen sollte ISO200 oder ISO400 ausreichen, wenn du mit f/4,0 fotografierst.

Optionen für den Autofokus

Möglicherweise muss auch die Autofokus-Einstellung überprüft werden. Eines der Probleme mit dem Standard-Autofokusmodus ist, dass du nicht immer sicher sein kannst, worauf die Kamera scharfstellen wird. Versuche stattdessen den Single-Mount-AF und wähle AF-C (Nachführmessung), damit die Kamera immer wieder neu fokussiert, wenn sich dein Motiv bewegt. Sie wählt den Fokuspunkt dann selbst.

Einbeinstativ einrichten

Selbst bei kürzeren Verschlusszeiten kann es schwierig sein, die Kamera ruhig zu halten. Ein Einbeinstativ ist eine solide Investition, wenn du viel mit längeren Objektiven arbeitest. Selbst wenn du keine schweren Profi-Objektive verwendest, kann sich auch ein leichtes Objektiv mit der Zeit schwer anfühlen. Die besten Einbeinstative können dieses Gewicht problemlos tragen und erleichtern die präzise Erstellung von Teleaufnahmen.

Zäune ausblenden

Wo man Tiere in Gefangenschaft hat, bekommt man auch Käfige. Aber wenn man ganz nah herangeht, ist das Gitter des Zauns so weit unscharf, dass es verschwindet. Du könntest ein wenig Kontrast verlieren, aber das kann man mit einem Bildbearbeitungsprogramm korrigieren. Dieses Verfahren funktioniert auch bei Glas – einfach die Linse an die Oberfläche anlegen.

Fotografieren in Innenräumen

Viele Zoos verfügen über Reptilienhäuser. Das künstliche Licht in diesen Reptilienhäusern wirft Probleme mit der Helligkeit auf, aber die Erhöhung des ISO-Wertes auf 1600 hält die Verschlusszeit bei 1/30 s oder mehr. Was für langsame Motive gut ist. Wenn du im RAW-Format fotografierst, kannst du den Weißabgleich später korrigieren.

Überprüfe die Belichtung

Die Beurteilung der Belichtung kann in Innenräumen schwierig sein, da der LCD-Bildschirm so hell ist, dass selbst unterbelichtete Aufnahmen gut aussehen. Wenn du deine Aufnahme ansiehst, überprüfe das Histogramm, um sicherzustellen, dass die Belichtung in Ordnung ist. Bei hellen Lichtern, neigen Kameras oft zur Unterbelichtung. Bei Bedarf, wende eine Korrektur an und mache eine erneute Aufnahme.

Dieses sind nur einige Empfehlungen, wie du einen erfolgreichen Tag im Zoo oder Tierpark verbringst. Wie du vielleicht gemerkt hast, sind dieses größtenteils auch “nur” die Grundlagen der allgemeinen Fotografie. Hast du selbst schon Erfahrungen mit der Tierfotografie gesammelt? Kannst du uns eigene Tipps mitteilen? Wir freuen uns über jeden Kommentar.

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert