Vinyl-Blog

Eduard Rhein und die Mikrorille: Wie ein Technik-Nerd die Schallplatte revolutionierte

Du hast sicherlich schon mal eine Schallplatte aufgelegt – dieses schwarze Wunderding, das Musik wie von Zauberhand aus einer Rille zaubert. Aber hast du dich jemals gefragt, wer eigentlich hinter dieser genialen Idee steckt? Spoiler: Es war nicht Beethoven, auch wenn der sich sicher über die Klangqualität gefreut hätte. Heute plaudern wir über einen Mann, der hinter den Kulissen der Musikwelt wahre Pionierarbeit geleistet hat: Eduard Rhein.

Eduard Rhein, Jahrgang 1900, war ein Typ, der so ziemlich alles konnte. Ingenieur, Schriftsteller, Publizist – so einer, bei dem du dich fragst: Schläft der überhaupt? Und während wir hier überlegen, wie wir unseren Tag strukturieren, revolutionierte er die Welt der Schallplatten. Sein Meisterstück? Die Mikrorille! Ja, genau – diese winzige, superfeine Rille, die es ermöglichte, dass wir nicht mehr nach zwei Minuten umdrehen mussten wie bei den alten Schellackplatten. Dank Rhein passten plötzlich komplette Sinfonien oder auch ein ganzes Rockalbum auf eine einzige Scheibe. Wenn das kein Fortschritt ist!

Stell dir mal vor, wie das damals ablief: „Du, Ede, die Platten sind zu kurz. Kannst du da was machen?“ Und Eduard so: „Kein Problem, ich schraube die Rille einfach kleiner.“ Klingt simpel, oder? War es aber nicht. Rhein und sein Team bei Telefunken mussten ordentlich knobeln, bis sie die Technik so weit hatten, dass sie nicht nur funktionierte, sondern auch richtig gut klang. Ergebnis: Die Langspielplatte war geboren, und die Musikfans dieser Welt jubelten – endlich mehr Musik und weniger Gefrickel am Plattenspieler.

Aber Eduard Rhein war nicht nur ein Technik-Nerd. Er hatte auch ein Händchen für Worte. Als Chefredakteur der Hörzu, einer der beliebtesten Zeitschriften seiner Zeit, brachte er den Leuten bei, wie man richtig Radio hört und später auch, wie man das Beste aus seiner Stereoanlage herausholt. Quasi der Tech-Influencer der 50er-Jahre, nur ohne Instagram. Kein Wunder, dass er irgendwann seine eigene Stiftung gründete, die bis heute schlaue Köpfe mit Preisen für innovative Ideen auszeichnet.

Also, das nächste Mal, wenn du eine Platte auflegst und dich an dem warmen, satten Klang erfreust, denk mal an Eduard Rhein. Ohne ihn wäre das alles vielleicht nie passiert. Und wer weiß – vielleicht hätten wir uns immer noch mit kratzigen Schellackplatten herumgeschlagen. Danke, Ede, du hast die Welt ein bisschen besser gemacht. Und vor allem: viel musikalischer!

Weiterführende Links

SWR2 Archivradio: Retter der Schallplatte: Eduard Rhein

Wikipedia-Eintrag zu Eduard Rhein

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